22. Mai bis 21. September 2025
Im Mai 2025 setzt der Künstler Olaf Nicolai die Reihe der Synagogenprojekte in Stommeln fort
Seit den frühen Neunzigerjahren hat Olaf Nicolai (geb. 1962 in Halle/Saale) ein breites Spektrum an interdisziplinären Projekten entwickelt, die elementare Erfahrungen von Raum, Zeit und Körperlichkeit hinterfragen. In vielen seiner Performances spielen die menschliche Stimme und ihr Potenzial als Träger von Infromation und sinnlicher Erfahrung eine wesentliche Rolle.
So hat Nicolai für die Synagoge eine ortsspezifische Performance entwickelt, die von einem Zitat aus dem Talmud inspiriert ist – Ein ungedeuteter Traum ist wie ein ungelesener Brief (Berachot 55a). Ausgehend von der Synagoge als sozialer Architektur und Ort der Zusammenkunft, reflektiert Nicolai die Bedeutung der Kommunikation – des Sprechens mit- und zueinander, des Lesens und der Diskussion von Texten und der Deutung von Sprache, die an diesem Ort zentral sind. Das titelgebende Zitat verweist auf diese Aktivität: das Lesen, die Übersetzung und die Übertragung. An zehn Tagen zwischen Mai und September performt ein Sänger oder eine Sängerin in der Synagoge ein eigens konzipiertes Gesangsstück und führt auf poetische Weise vor, was es bedeutet, einen Brief zu lesen.
Olaf Nicolais Arbeiten und Projekte wurden in zahlreichen internationalen Einzelausstellungen gezeigt, wie z.B. im Kunstmuseum Lichtenstein (2024), Keelung Museum of Art, Taiwan (2024), PLECNIK HOUSE Ljubljana (2022), Sigmund Freud Museum Wien (2021), Kunstsammlungen Chemnitz (2020), Mathildenhöhe Darmstadt (2019), MUMA, Museum of Monash University, Melbourne (2019), Kunsthalle Wien (2018), Kunstmuseum St. Gallen (2018), Taxispalais Innsbruck (2017), Museum Boijmans Van Beuningen (2016). Er war u. a. beteiligt an der DOCUMENTA 14 (2017), Venedig Biennale (2015, 2005 und 2001), Berlin Biennale (2014 und 1998), Busan Biennale (2012), Thessaloniki Biennale (2011), Manifesta 7 (2008), der vierten Gwangju Biennale (Korea, 2002), Biennale Sydney (2002), „Être nature“, Fondation Cartier (Paris, 1998), Documenta X (Kassel, 1997). Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und hat eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München inne.
Eröffnung: 22. Mai 2025, 18 Uhr
Martinus-Haus, Venloer Straße 546, Pulheim-Stommeln
Performance im Anschluss an die Eröffnung, Synagoge, Hauptstr. 85a
Um Anmeldung zur Eröffnung wird gebeten – Tel 02238 808116 oder kulturabteilung@pulheim.de
Begrüßung Frank Keppeler, Bürgermeister der Stadt Pulheim
Grußworte: Jasmina Merz, Leiterin Visuelle Kunst der Kunststiftung NRW
Luzia Kilias, Vorsitzende der Initiative für zeitgenössische Kunst und Musik Pulheim
Einführung: Daniela Zyman, Kuratorin und Künstlerische Leiterin, TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary
Performances: Sänger – Daniel Gloger, Pascal Zurek, Tauben – 01075-19-341 (w), DV 1075 19 28 (m)
Weitere Performances in der Synagoge Stommeln:
So. 25.5., 15 Uhr, Truike van der Poel
Sa. 14.6., 17 Uhr, Andreas Fischer
Sa. 28.6., 17 Uhr, Daniel Gloger
So. 29.6., 17 Uhr, Daniel Gloger
So. 13.7., 15 Uhr, Andreas Fischer
So. 20.7., 15 Uhr, Pascal Zurek
So. 31.8., 15 Uhr, Truike van der Poel
So. 7.9., 15 Uhr, Noa Frenkel
So. 21.9., 15 Uhr, Noa Frenkel, Pascal Zurek
Die Performances werden aufgezeichnet und nach Ende der Ausstellung auf einer LP veröffentlicht.
Das Projekt von Olaf Nicolai wird großzügig unterstützt durch:
Kunststiftung NRW
Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln
Initiative Zeitgenössische Kunst und Musik Pulheim e.V.