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Gregor Schneider

Hauptstraße 85 a

3.7.2014 - 19.3.2015

Gregor Schneider setzt die Reihe der Ausstellungen in der Synagoge Stommeln mit der Arbeit  "Hauptstraße 85 a" fort. Schneider hat als erster Künstler das gesamte Gebäude architektonisch bearbeitet. Sein Eingriff bringt die ursprüngliche Synagoge zum Verschwinden und fragt damit nach der An- und Abwesenheit des religiösen Raumes. Zusätzlich verleiht er dem nun "verlorenen Ort", der bislang nicht über eine postalische Anschrift verfügt, dauerhaft eine eigenständige Adresse.

„[...] Bedeutende künstlerische Arbeiten von Schneider bestehen darin, dass er selber mit einem Verfahren der Verdoppelung vorgefundene Orte zum Verschwinden gebracht hat. Das bekannteste Beispiel ist Haus u r. Seit 1985 hat er im Gebäude Unterheydener Straße 12 in Rheydt, seinem eigenen Geburtsort und dem Geburtsort von Joseph Goebbels, dem Propagandaminister des Dritten Reichs, in bestehende Räume die gleichen Räume noch einmal eingebaut. Die Verdoppelung des Raums bewirkt, dass der ursprüngliche Ort, hinter die zusätzliche Raumschicht des Einbaus versetzt, der Wahrnehmung entzogen wird. Das Verfahren bewirkt aber auch, dass Schneiders Einbau von der zuvor bestehenden Situation nicht unterschieden werden kann. So verschlingt Schneiders Arbeit im selben Maß, in dem sie einen Raum zum Verschwinden bringt, sich selbst. […]

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Diashow (3 Bilder)

Gregor Schneider / VGBild-Kunst