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Daniel Buren

Multiplikationen, Arbeit in situ für eine Synagoge

29.8.-19.12.2010/20.3.-26.6.2011

Daniel Buren hat 2010 mit  "Multiplikationen, Arbeit in situ für eine Synagoge" eine Installation geschaffen, die mit minimalistischen Mitteln die Wahrnehmung des Raumes eindrucksvoll verändert. Mit wandhohen Spiegeln und wenigen, die Architektur akzentuierenden Farbfolien thematisiert der Künstler den Raum an sich und das Verhältnis der Besucher zu ihm.

Der Untertitel in situ, -vor Ort -, den Buren fast allen seinen Arbeiten verleiht, ist gleichzeitig das bestimmende Charakteristikum seiner Vorgehensweise: Die Arbeiten entstehen vor Ort,  vor allem aber lenken sie die Aufmerksamkeit mehr auf den Ort als auf jede Besonderheit künstlerischer Handschrift. Der Künstler reduziert seine Formensprache auf die neutrale Einheitlichkeit  8,7 cm breiter, senkrechter Streifen, mit denen er seit  Mitte der 60 er Jahre jeden Malgrund überzieht – Plakatwände, Leinwand oder Mauerwerk.

Mit dem Verzicht auf ein Bildmotiv befreite Buren die Malerei davon, etwas darzustellen oder abzubilden zu müssen, und einem wie auch immer gearteten äußeren Zweck oder Inhalt zu dienen. Nicht zuletzt nimmt auch der Künstler sich selbst  hinter den Gegenstand seiner künstlerischen Untersuchung zurück. Seine Streifen machen stattdessen vorhandene Strukturen und Realitäten des Ortes sichtbar, architektonische Besonderheiten, Rahmenbedingungen der Institution und ihren ideologischen Kontext. Das Streifenbild ist dabei nur ein Mittel, laut Buren „visuelles Werkzeug“, mit dem er eine spezifische Ausstellungs- und Präsentationssituation untersucht. „Das visuelle Werkzeug ist nicht länger ein zu sehendes, ein anzusehendes Werk, sondern das Element, das erlaubt, etwas anderes zu sehen oder zu betrachten.“ ¹

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