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Santiago Sierra

245m3

12.3.2006

VORWORT

Die Stadtverwaltung Pulheim hat mich eingeladen, eine Arbeit in der Synagoge von Stommeln zu realisieren und damit das Gedenken an die unzähligen Juden in Ehren zu halten, die – um ihnen ihren Besitz zu rauben – im 20. Jahrhundert brutal ermordet wurden. Das Ergebnis ist eine Arbeit, die ich in Anspielung an die Leere dieser nicht mehr genutzten Synagoge 245 m³ genannt habe. 245 m³ ist eine Arbeit gegen die Banalisierung der Erinnerung an den Holocaust, über das chronische und instrumentalisierte Schuldgefühl, über die Armen und die Armseligen. Vor allem aber will 245 m³ eine Arbeit über den industrialisierten und institutionalisierten Tod sein, von dem die europäischen Völker auf der Welt lebten und immer noch leben. All dies in der Überzeugung, dass dieses Projekt keine Empathie erzeugen kann, sondern nur die Gewissheit des individuellen Todes. Es ist allen Opfern und jedem einzelnen Opfer von Staatsmacht und Kapital gewidmet.

Stommeln, März 2006
Santiago Sierra

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Diashow (4 Bilder)

Dokumentation des Projekts von Santiago Sierra, Foto Sierra

Santiago Sierra, 245m³, Dokumentation