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Eduardo Chillida

En el li­mite

26.3. – 18.6.1995

Grenzgänge – Beredte Stille und erfüllte Leere

Chillida in der Synagoge von Stommeln

[...] Für die Synagoge in Stommeln reagierte Chillida mit einer höchst behutsamen und zugleich äußerst klaren Setzung. Mitten in den leeren, annähernd quadratisch wirkenden Innenraum der Synagoge positionierte er eine kleinformatige Skulptur, die er eigens für den Ort entwickelt hatte. [...] Eine flache Stahlplatte mit drei heterogenen Elementen ruht auf einem aus Viertelquadern zusammengesetzten Rundsockel aus Holz. Gleich einer Batterie vermag die Skulptur die Kräfte und Spannungen des Raumes zu speichern und wieder hinauszutragen. Sie ist klein und lässt den sie umgebenen Raum größer erscheinen, wie es Alberto Giacometti gelehrt hat. Zugleich entwickelt sie eine »innere« Monumentalität, die nicht an Größe gebunden ist, sondern aus der Kraft der künstlerischen Form erwächst. Sie erreicht es, die Stille des Raumes zu intensivieren, die Leere des Raumes in eine beredte Stille zu verwandeln.1

[...] Der Terminus "el límite" (die Grenze) bildet eine der Hauptkategorien im Werk Chillidas. In einem Werktitel findet er sich erstmals bei einer Serie von Skulpturen, die Ende der fünfziger Jahre beginnt, die erste ist "Rumor de límites" (Geräusch der Grenzen) von 1958; später entsteht eine ungewöhnliche Monumentalfassung für den öffentlichen Raum: "Monument (Rumor de límites XI)", 1971 platziert vor dem Thyssen-Haus in Düsseldorf.

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Diashow (3 Bilder)

Eduardo Chillida, En el límite, Ausstellungsansicht, Foto Werner J. Hannappel

Eduardo Chillida, En el límite